You ignore her? Haha, funny.. // Raphael && Kaitlin

Leise seufzend strich ich durch die weiten Gänge und Korridore des Schlosses in Volterra das auf italienischem Boden stand. Die feinen Maserungen in den Wänden waren schön anzusehen.. aber nach knapp 700 oder vielleicht sogar mehr Jahren wurde es irgendwann langweilig. Mein Haar fiel mir, schwarz und lockig über den teils freien Rücken. Das Kleid.. hm.. ich wusste gar nicht genau wer es mir gegeben hatte. Es erinnerte stark an jenes Kleid welches ich am Tag meiner Verwandlung trug. Vielleicht hatten sie es einfach nur.. gewaschen? Hm. Wer weiß. Es war echt krank dass ich noch immer nicht das winzigste über meine Vergangenheit wusste allerdings sehr genau irgendwelche fremden Personen orten nur mit Hilfe eines Bildes das ich berührte. Meine Sinne wie immer geschärft spürte ich jemanden in meiner Nähe. Raphael. Das wusste ich sofort. Ich roch es.. und spürte es. Ich konnte es nie so genau beschreiben.. aber ich konnte es eben spüren wenn jemand in meiner Nähe war. Ich ging kurz ab was ich alles über Raphael wusste. Er heißt Raphael und ist älter als ich.. ein Mann. Und.. Fertig aus. Er ignorierte Catherine ganz offensichtlich. Sie regte sich immer auf wenn er das tat, also so ziemlich rund um die Uhr. Ich schmunzelte. Sie raufte sich immer die Haare wenn sie sich so aufregte, zumindest sah es so aus als würde sie das am liebsten tun. Und irgendwelche Möbel umreißen, jemanden oder etwas zerstören. Ich fand das schon immer ziemlich.. amüsant.

Es war still. Viel zu still für einen normalen Tag wie diesen, keine Catherine und vor allem auch kein Streit unter Wachen. Langsam zog ich eine Augenbraue hoch und sah leicht um die Ecke, Kaitlin. Leicht lächelnd musterte ich sie und fragte mich einen Moment lang was sie hier machte, so allein, weil sie ja schließlich eher selten allein war. Vorsichtig umfasste ich mit meinen Händen meine Handgelenke.
Ich wollte nicht unhöflich sein, nicht ihr gegenüber, schließlich wollte sie mir ja auch nichts Böses. Und irgendwie regte sie in mir etwas was ich nie verspürt hatte in einen Moment lang fragte ich mich, ob wirklich alles damals in mir abgestorben ist oder teile noch erhalten waren, welche ich nicht in mir sehen wollte oder gar kannte.
,,Sag Kaitlin, warum bist du hier so allein ? Jemand wie du sollte sich nicht so alleine hier herum schleichen und Risiken eingehen.'' murmelte ich und blickte sie nachdenklich an. Irgendwie kam ich mir unbeholfen vor, während ich mit ihr sprach.

Ich lächelte ganz leicht als Raphael so auf mich zukam. Er kam mir.. ein wenig unbeholfen vor. Aber das wollte ich nicht unbedingt so unterschreiben da ich mich ja auch gut vertun konnte. Als ich seine Worte hörte wurde mein Lächeln kurz ein wenig weiter. Eine Art.. Schmunzeln setzte ein ehe es wieder von meinem sanften Lächeln abgelöst wurde. ,,Hmm.. Ich weiß nicht.. ich meine.. Wieso nicht?'', meinte ich ruhig. ,,Risiken? Ich bin schon tot.. viel mehr Risiken können nicht großartig eintreten..'', ergänzte ich leicht schmunzelnd. ,,Es ist seltsam zu der wohl schlauesten Spezies zu gehören und dennoch nichts über sich selbst zu wissen.. Ist.. das bei dir auch so? Hast du.. auch alles vergessen als du verwandelt wurdest?'', fragte ich leicht nachdenklich. Mir fiel auf dass er mithilfe von seinen Händen seine Handgelenke umklammert hielt. Recht locker.. aber es kam mir schon ziemlich zwanghaft vor. So eine.. Zwangsstörung. Oder so etwas in der Art zumindest. Aber ich kannte seine Gabe ja auch nicht. Es gab .. physische und mentale Gaben. Ich gehörte zu den.. ehm.. mentalen Gaben. Immerhin konnte man das was ich 'erzeugte' oder eher das was man mein 'Talent' nennt nicht anfassen. Ich hatte das leichte Bedürfnis seine Hände einfach vorsichtig auseinander zu ziehen. Aber ich hielt mich zurück. Ich würde ihn wahrscheinlich auch nicht darauf ansprechen.

Nachdenklich folgte ich Kaitlins Blick in der Hoffnung, ihre Gedankengänge aufzufangen und vielleicht einen besseren Blick auf sie zu bekommen. Aber nichts. Ihre stimme Klang leicht erheitert was einen Moment auch für ein Lächeln bei mit sorgte. Jedoch sagte ich nichts sondern lehnte mich nur gegen die Wand.
,, Der Tod ist keine Ausrede für Unaufmerksamkeiten. Es wäre eine Schande wenn dich jemand weg schnappen würde, bedenke doch es sind nicht wenig Leute die es auf uns Volturi abgesehen haben. Außerdem bin ich mir sicher viele würden dich vermissen.'' murmelte ich und w Fete mein Blick gen Boden. Irgendwie fiel es mir noch immer schwer einfach so, belanglos mit anderen zu reden. Vor allen mit Leuten wie Kaitlin. So .. Sanft friedlich und irgendwie gut wirkend auf mich
,,Ich hatte vermutet Delfine wären noch immer schlauer als wir, deswegen ist die Frage 'Bist du ein Delfin?' Wohl unangebracht denn ich Schätze du gehst von uns Vampiren aus. Nun ich kann auf mein Leben zurück sehen. Aber wenn Ich eine Wahl hätte würde ich tauschen. Es ist viel in meinem lben passiert, vor allem viel für was ich mich schäme. Ich denke es wird me schwer fallen irgendwann einmal mir selbst zu verzeihen. Ich bedaure, dass du dich nicht erinnern kannst auf Grün der Tatsache das du dich sicherlich herrlich mit deiner Familie verstanden hast. Aber ich denke immer so.. Wenn Gott dich vergessen lies hatte er sicher einen Grund dafür und wenn ich so daran denke wird es sicherlich gut sein.'' sagte ich aufrichtig und umfasste noch immer meine Handgelenke bei dem Gedanken an vergangene Jahre. Eine Welle von Hass überkam mich und es fiel mir schwer klar zu sehen. Meine Augen schloss sich und ich brauchte einen Moment um meine Gedanken von dem Selbsthass wieder auf Kaitlin zu lenken. Als es mir schließlich gelang öffnete ich meine Augen und musterte sie erneut.

Viele würden mich vermissen... Den Satz ließ ich mir nochmal durch den Kopf gehen. Hm.. Viele.. Ich nickte leicht bei seinen nächsten Worten. Er sagte er schämt sich für Dinge die in seinem Leben geschehen waren. Dass er nicht wüsste ob er sich dafür verzeihen könnte. Ich überlegte genau was ich sagen sollte. Oder einfach mal still sein? ,,Hm.. Du würdest gern tauschen? Was wäre wenn.. ich in meinem menschlichen Leben eine mordlustige Killerin war? Eine Diebin.. oder eine Piratin?..'', erwiderte ich sanft darauf. Ein Lächeln huschte über meine Lippen und mir rutschte ein leises etwas meiner Meinung nach dümmliches Kichern heraus. Es war doch immer das selbe. Egal um was es ging.. ich schaffte es immer mich selbst zum Lachen oder zumindest Lächeln zu bringen. Ich war ja schon wirklich stolz auf mich dass ich aus Raphael ein Lächeln herausbekommen hatte. Ich strich ein paar Falten meines Kleides grade da es mich im Moment ein wenig störte. Wenn ich schon so ein schickes Kleid für den Rest meines Lebens - und das hieß wohl oder übel für immer - tragen musste, dann sollte es auch gefälligst gut sitzen. Mir fielen wieder Raphaels Hände auf. Immer noch hielt er mit seinen Händen seine Handgelenke fest. Als würde er mich vor sich selbst schützen wollen oder so. Ich ignorierte die Tatsache dass er wahrscheinlich eine mächtigere Gabe als ich hatte und auch so oder so stärker als ich war. Vorsichtig umschloss ich mit meinen Händen die seine. Ganz vorsichtig begann ich seine Hände von seinen Handgelenken zu lösen ehe ich ihn ansah.

Ihr kichern war niedlich und ihre warte umso mehr. So nett und so von Unschuld geprägt das es mi ein wenig mein Herz zerriss dabei an mich zu denken. Als sie jedoch meine Hände sanft umschloss bemerkte ich wie Angst in mir hochstieg. So gern wie ich jemanden näher an mich heranlassen wollte so sehr fürchtete ich das auch. Ganz vorsichtig zog sie meine Hände von meinen Handgelenken sodass sie in den ihren lagen. Ihr black wanderte langsam hoch und traf den meinen. Erneut gab sie mir das Gefühl ich würde schmelzen und ich hatte Angst die Kontrolle zu verlieren. Wäre ich ein Mensch wäre das wohl nun der Zeitpunkt an dem mein Herz geschlagen hätte bis es zerspringt. Die Angst jemandem weh zu tun, nein de Angst Kaitlin weh zu tun lies mich Schaudern. Ob sie es bemerkte ? Ob sie meine Angst spürte ?
Langsam sammelte ich meine Gedanken, so wollte ich ihr doch eine Antwort schenken. Eine die ihr wohl möglich etwas bringen würde und sie aufmuntern würde. Wo ihr kichern doch so rein und anmutig Klang.
,,Nun wenn du ein Pirat gewesen wärst wäre ich traurig. Um all die reinnehmen und Orte die du gesehen hast aber vergessen musstest. Andererseits wäre ich dankbar, und das wohl bei jeder Variante denn wie gesagt du bekommst die Möglichkeit dir ganz leicht selber zu verzeihen und mit dir ins reine zu kommen. Das klingt sicherlich merkwürdig für dch aber ich würde nichts lieber wollen als das.
Wenn du eine Killerin gewesen wärst, dann auch. Damit trifft es dich immer noch besser als mich. Außerdem würde ich allzu gerne den Schmerz vergessen der mich zu dem machte was ich bin. Sicherlich libe ich mic und bin sehr zufrieden mit mir, aber ich habe Dinge gesehen und erlebt die ich ungern in meinem Kopf behalte.'' sagte ich und spürte wie meine Gedanken zu meinen Erinnerungen glitten. All der Schmerz, der Hass und auch die versuche jemand besseres zu sein brachten mich dazu einen Moment die Augen zu schließen und nachzudenken.
Bevor ich sie wieder öffnete rief ich mir erneutes Bild von Kaitlin den Sinn welche vor mir stand.
,,Du bist die erste Frau die meine Hände berührt seit mehr als 2000 Jahren..'' flüsterte ich und konnte den leichten Hauch von Anerkennung in meiner Stimme nicht verbergen.

,,Du bist nicht schlecht..'', sagte ich schließlich entschlossen. Für mich war das wehleidige Gespräch über unsere Vergangenheit damit beendet. Denn weiteres darüber hätte ich nicht ausgehalten. ,,Es gibt vieles dass ich dich gern fragen würde... Hm.. zum Beispiel...'', sagte ich und überlegte. Währenddessen sah ich mir seine Hände ein wenig genauer an ehe ich bei dem ersten Einfall auch schon zu ihm hoch sah:,,Wieso ignorierst du dieses Mädchen? Also.. ehm.. Catherine oder wie sie heißt?'' Die Frage interessierte mich wirklich brennend da es das Blondchen ja schon tierisch aufregen musste. Ich schmunzelte leicht. Ich überlegte und überlegte ehe mir noch etwas einfiel:,,Oder.. wie lange bist du schon hier? Ich meine.. dass du älter als ich bist ist klar aber wie viel älter?'' Dann fiel mir eine Frage ein die vielleicht sogar mit seinen Händen beantwortet werden könnte. ,,So. Jetzt habe ich die letzten 2 Fragen im Gepäck und dann darfst du antworten.'', sagte ich mit lächelndem aber auch leicht nachdenklichem Blick. ,,Wieso umklammerst du deine Hände ständig und was ist deine Gabe?'', fragte ich. Dann blickte ich ihm hoch in seine Augen und versuchte daraus etwas zu lesen. ,,He'! Aber bevor du meine Frage mit der Gabe beantwortest ehm.. bitte nicht in der Praxis an mir testen ok? Janes Gabe tut mir jetzt noch in den Knochen weh.'', sagte ich und murrte am ende ein wenig ehe ich mich wieder mit meinem Blick kurz seinen Händen und dann wieder seinen tiefroten Augen zu wand.